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Wie wir zu sein haben sollen

 

Jetzt habe ich selbst gestockt als ich diese Überschrift schrieb. Aber so ist es eben, Ansprüche, ob eigene oder die Vermeintlichen von anderen, machen uns das Leben manchmal ganz schön kompliziert. Ich möchte mal als Yogalehrerin dazu Stellung nehmen und vielleicht der ein oder anderen jungen Kollegin damit etwas Weite schenken.

 

 

 

„Ach, du machst Yoga? Na dann bist du ja ausgeglichen.“

 

 

 

Wie bitte? Nein, ganz so einfach ist es nicht.

 

 

 

Ich beschäftige mich seit über 10 Jahren mit der Achtsamkeitslehre. Habe Jon Kabat Zinn gelesen und durfte noch Thich Nhat Hanh persönlich erleben. So viele Seminare, Workshops und Retreats habe ich besucht und gestaltet und immer entwickelt sich etwas daraus.

 

Aber ich lebe eben auch schon ein paar Jahre länger, habe Muster entwickelt, die nicht so einfach verändert werden können und, die ich vielleicht auch nicht mehr verändern möchte.

 

 

 

Ich war und bin ein sehr emotionaler Mensch und so muss manchmal einfach raus, was raus muss. Ja, und immer wieder schaffe ich es mich selbst zu überraschen, weil ich das gerade wirklich gesagt habe und nicht nur gedacht. Aber ich weiß inzwischen auch, dass das vollkommen ok ist. Wir sind so viel, Frau, Mutter, Geliebte, Geschäftsfrau, Hausfrau, Hunde-/Katzenmutter, Freundin... Wie kann all das, was uns ausmacht, rund und weich sein?

 

 

 

Lernen wir doch Ecken zu schätzen, meine Freundinnen haben alle Ecken und Kanten und gerade deswegen finde ich sie toll. Ja, und manchmal muss man vergeben, ihnen und mir. Ein schlechter Tag, Energie verschwendet, mal nicht achtsam gewesen und schon sagt man etwas dummes oder nimmt etwas so auf.

 

 

 

Wir streben im Yoga nach Ausgeglichenheit und haben doch alle schon die Erfahrung gemacht, wie schwer es uns fallen kann. Yogisch ist es doch liebevoll mit sich (und anderen ) zu sein, also seien wir es und nehmen uns mal die Zeit unsere Macken mal ganz in Ruhe zu betrachten. Sind sie so schlimm, dass wir uns dafür negative Energie reinpfeifen müssen? Vergeben und daran arbeiten, und schon ist wieder ein Stückchen Welt besser!

 

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